Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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12.05.2004

"Mitleid nur vorgeschoben": Weiter Kritik an Legalisierungsversuchen der Sterbehilfe

Berlin (ALfA). Die Kritik an dem fraktionsuebergreifenden Legalisierungsversuch der aktiven Sterbehilfe reisst nicht ab. Das meldet die "Aachener Zeitung" (Ausgabe vom 23. April). Die Gruenen-Bundestagsabgeordnete Christa Nickels habe in einem Vortrag ueber "Menschenwuerde, Autonomie und Recht am Ende des Lebens" gefordert, die Gesellschaft muesse sich "dringend darauf verstaendigen, was es heisst, menschenwuerdig zu leben und zu sterben", so Nickels woertlich. Die Gesellschaft habe den Tod und damit auch die Sterbenden aus ihrer Mitte verbannt. Das Mitleid mit einem unheilbar Kranken sei oft nur vorgeschoben. "Nicht er selbst haelt seinen Zustand fuer unzumutbar, sondern seine Umgebung fuehlt sich ueberfordert", zitiert die "Aachener Zeitung" Nickels. Viele Alte und Kranke haetten angefangen, das unzutreffende Urteil zu verinnerlichen, sie seien unproduktiv, fielen der Gesellschaft zur Last und ihr Leben sei nicht lebenswert. "Sein Leben hat auch dann seinen eigenen Wert und Sinn, wenn er selbst es nicht mehr fuer lebenswert haelt oder andere den Wert dieses besonderen Lebens nicht erkennen koennen", so Nickels. Wenn die aktive Sterbehilfe erst einmal legalisiert sei, werde der in Rechtfertigungsdrang geraten, der trotz Leiden und unheilbarer Krankheit noch weiterleben will oder der sein schwerstbehindertes Kind leben lassen will.

Auch der Praesident des Deutschen Caritas-Verbandes, Peter Neher, hat vor einer Legalisierung der aktiven Sterbehilfe gewarnt. In einer Pressemitteilung (22. April) erklaerte er: "Solidaritaet mit sterbenden Menschen und ihren Angehoerigen ist Ausdruck christlicher Naechstenliebe und darf nicht aufgegeben werden." Gerade in Zeiten, in denen wirtschaftliche Ueberlegungen zunehmend Gewicht bekommen, sei es wichtig, die Menschen nicht aus den Augen zu verlieren, die nichts mehr leisten koennten. Diese Menschen seien auf die besondere Zuwendung ihrer Mitmenschen angewiesen. "Alte und kranke Menschen geraten immer mehr unter Rechtfertigungsdruck, ihr Leben gegen den Vorwurf zu verteidigen, sie wuerden nur unnoetig Geld kosten", so Neher. Der Caritas-Praesident forderte in der Pressemitteilung auch einen Ausbau der Palliativmedizin und der Hospizarbeit. Es gebe einen Zusammenhang zwischen der Angst der Menschen vor Schmerzen und einer schlechten Versorgung am Lebensende und dem Wunsch nach aktiver Sterbehilfe. Sei eine schmerzfreie Versorgung und eine Begleitung sichergestellt, wuerde der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe deutlich abnehmen. "Tod und Sterben gehoeren zum Leben. In einer humanen Gesellschaft muss es Raum und Zeit fuer die letzten Tage geben", so Neher.

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