Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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16.02.2004

Wissenschaft gespalten: Reaktionen aus Forschung und Verbaenden

Berlin (ALfA). Die Wissenschaftler reagierten erwartungsgemaess gespalten auf die Ergebnisse des koranischen Forscherteams. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Ausgabe vom 13.02.), zufolge sprach Robert Lanza von der Firma ACT, die mit ihren eigenen Klonexperimenten gescheitert war, von einem "medizinischen Meilenstein", der vergleichbar mit der Entwicklung von Antibiotika und Impfstoffen sei. In einem Interview mit der gleichen Zeitung bezeichnet der deutschstaemmige Molekularbiologe Rudolf Jaenisch, das Experiment als "ein ausserordentliches wichtiges Ergebnis". Das Verfahren sei zwar noch nicht optimiert. "Aber es ist der erste Schritt, der zeigt, dass therapeutisches Klonen im Prinzip beim Menschen funktionieren wird."

Dagegen appellierte der Praesident der Bundesaerztekammer Joerg-Dietrich Hoppe, den "Machbarkeitswahn zu stoppen und schnellstmoeglich zu einem internationalen Klonverbot zu kommen. Wir duerfen es nicht zulassen, dass Embryonen als Rohstofflieferanten gezuechtet werden. Wenn wir menschliches Leben in die Beliebigkeit kommerzieller Verwertung stellen, dann wird uns keine Ethik der Welt mehr retten", warnte Hoppe.

Hoppe forderte, deshalb muesse die "Herstellung von Embryonen zu Forschungszwecken oder gar zu industriellen Verwertung" weltweit geaechtet werden. "Die Forscher duerfen sich nicht zu Herren ueber Leben und Tod menschlicher Embryonen machen. Menschliches Leben, auch im fruehesten Stadium - ob durch Befruchtung oder Klonierung entstanden -, darf niemals zur Disposition gestellt werden."

Der Praesident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Ernst-Ludwig Winnacker, bekundete in einem Beitrag fuer die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Ausgabe vom 13.02.) er halte das therapeutische Klonen fuer einen "Irrweg". Daran aendere auch die Arbeit der koreanischen Arbeitsgruppe nichts.

Auf Kritik stiess dass Experiment der Forscher auch in den USA. Der Nationale Ethikrat der USA forderte nach der Mitteilung der suedkoreanischen Forscher umgehend ein bundesgesetzliches Verbot jeglichen Klonens. Das Zeitalter des menschlichen Klonens sei offensichtlich erreicht, "heute geklonte Blastozysten fuer die Forschung, morgen geklonte Blastozysten fuer die Produktion von Babys", zitiert die "New York Times" (Ausgabe vom 12.02.) den Vorsitzenden des von Praesident George W. Bush eingesetzten Gremiums, Leon Kass. Laut dem Medizinethiker halte die Mehrheit des Ethikrats einen strikten Bann oder ein Moratorium gegen jegliches Klonen menschlicher Embryonen fuer den einzigen Weg, um diese Entwicklung zu verhindern.

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