Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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24.02.2003

Lob und Tadel: Reaktionen aus Politik und Gesellschaft zum Klonverbot

Die Üolitik muss jetzt handeln

Der Beschluss des Deutschen Bundestags zu einem weltweiten Klonverbot hat in Politik und Gesellschaft ein unterschiedliches Echo hervorgerufen. Die Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) begruesste ausdruecklich, dass der Deutsche Bundestag sich mit ueberwaeltigender Mehrheit fuer eine weltweite Ächtung saemtlicher Formen des Klonens ausgesprochen habe. "Heute ist ein guter Tag fuer den Lebensschutz", sagte die Bundesvorsitzende der ALfA, Claudia Kaminski. Mit erfreulicher Deutlichkeit haetten Abgeordnete von SPD, Union und Buendnis 90/Die Gruenen darauf hingewiesen, dass sich das Klonen zu Forschungszwecken vom Klonen zu Fortpflanzungszwecken nur hinsichtlich der Zielsetzung, nicht aber der Methode nach unterscheide. "In beiden Faellen wird ein Embryo erzeugt, der die genetische Kopie eines anderen Menschen darstellt", so die Aerztin, die auch Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL) ist.

Bereits die Form der "Zeugung" stelle einen schweren Verstoss gegen die Menschenwuerde dar. Dieser lasse sich auch nicht dadurch heilen, "dass - wie dies beim Klonen zu Forschungszwecken der Fall ist - der Embryo getoetet wird, um an seine Stammzellen zu gelangen. Vielmehr wuerde in diesem Fall einem Unrecht ein weiteres hinzugefuegt", so Kaminski.

Die Bundesvorsitzende der "Christdemokraten fuer das Leben" (CDL), Mechthild Loehr, erinnerte daran, dass die Bundesforschungsministerin Bulmahn bereits im Sommer 2001 angekuendigt hatte, sich international fuer ein weltweites Klonverbot einzusetzen und warnte, dass die mit dem Votum Deutschlands erfolgte Vertagung des betreffenden Ausschusses der Vereinten Nationen zur Erarbeitung eines Papiers zum weltweiten Klonen auf September 2003 von der Forschung genutzt werden koenne, "Tatsachen zu schaffen". Loehr stellte klar: "In diesem grundlegenden ethischen Bereich darf es keine rechtsfreien Raeume geben. Die Politik muss jetzt handeln, wenn sie spaeter nicht nur hilflos auf die Ergebnisse und Fakten der Forschung reagieren will."

Nach Ansicht von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ist das vom Bundestag geforderte generelle Klonverbot nicht durchsetzbar. "Wir kriegen weltweit, wenn ueberhaupt, nur beim reproduktiven Klonen eine Einigkeit", orakelte Schmidt gegenueber dem Inforadio Berlin-Brandenburg. Es gehe darum, auf eine weltweit einheitliche Linie zu kommen und auf europaeischer Ebene Initiativen vorzunehmen. Es gebe aber schon in Europa Laender, in denen anders als in Deutschland das therapeutische Klonen erlaubt sei. "Wir bekommen keine weltweite Initiative hin, wenn wir beides verbieten wollen."

Nach Darstellung der Sueddeutschen Zeitung (Ausgabe vom 21.02.) haetten sich die Vertreter der grossen deutschen Forschungsorganisationen "zurueckhaltend bis diplomatisch" geaeussert. Aus deren Fuehrungskreisen sei zu hoeren, man nehme den Bundestagsbeschluss mit Respekt auf. Den Praesidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Ernst-Ludwig Winnacker zitiert das Blatt mit den Worten, die Bundestags-Debatte habe zur Versachlichung der Diskussion beigetragen: "Damit wird die deutsche Position im internationalen Rahmen deutlich."

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