Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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11.12.2002

Mitgefangen, mitgehangen: Ethikrat fordert Wiedereinsetzung der Bioethik-Enquete

Rottenburg (ALfA). Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fuerst, Mitglied des Nationalen Ethikrates hat die Wiedereinsetzung der Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin" des Deutschen Bundestags gefordert. Im Interview mit der katholischen Zeitung "Die Tagespost" (Ausgabe vom 07.12.) sagte Fuerst: "Ich unterstuetze und fordere die Einsetzung der Bioethik-Enquete nachdruecklich. Wenn ich zwischen beiden Gremien waehlen muesste, waere mir die Enquete wichtiger. Ich kann mir nicht denken, dass das Parlament als Souveraen die Fragen der Bioethik nur dem Ethikrat ueberlaesst."

Kritik uebte Fuerst auch am bisherigen Umgang des Nationalen Ethikrates mit den Minderheitenpositionen, die in dem von Bundeskanzler Gerhard Schroeder ins Leben gerufenen Gremium vertreten werden. Der "Tagespost" sagte Fuerst, es sei schwierig diese Position zu Gehoer zu bringen. "Bei der Stellungnahme des Ethikrates zum Import embryonaler Stammzellen hatte ich den Eindruck, dass wir faktisch nicht mit dem ruebergekommen sind, was wir wollten, naemlich mit einer differenzierten Stellungnahme, die verschiedene Varianten umfasst. Das lag an der Praesentation gegenueber der Oeffentlichkeit. Es wurde mir im Ethikrat versichert, dass das nicht wieder passiert." Die Sorge, dass die Minderheitenvoten der Kirchenvertreter in dem Gremium zur politischen Strategie des Nationalen Ethikrates gehoeren koennte, teilte Fuerst nicht. "Wenn die Kirchen hier instrumentalisiert wuerden, waeren wir in der Tat nicht bereit, weiterzumachen", sagte Fuerst.

Die Ablehnung des reproduktiven Klonens durch das Gremium geht dem Bischof nicht weit genug. "Das therapeutische Klonen ist ja nichts anderes als ein reproduktives Klonen, nur dass das Wachsen des Embryos abgebrochen wird. Die Methode ist die Gleiche. Von daher ist das therapeutische Klonen der Einstieg ins reproduktive Klonen", sagte Fuerst, der "ein weltweites Verbot auch des therapeutischen Klonens" forderte.

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