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16.02.2023
Stilles Gebet: Britisches Gericht spricht Abtreibungsgegner frei
Menschenrechtsorganisation ADF International warnt vor „Zensurzonen“
Birmingham (IDEA) – Ein Gericht im britischen Birmingham hat zwei Abtreibungsgegner freigesprochen, die wegen stiller Gebete in der Nähe einer Abtreibungsklinik angeklagt waren. Das teilte die christliche Menschenrechtsorganisation ADF International (Allianz zur Verteidigung der Freiheit) mit.
Isabel Vaughan-Spruce und der katholische Priester Sean Gough hatten in der Nähe einer Abtreibungsklinik in Birmingham still gebetet, die zu diesem Zeitpunkt geschlossen war. Die Anklage warf ihnen vor, damit „in Gedanken“ gegen eine Anordnung der lokalen Behörden verstoßen zu haben, die „Gebet und Beratung“ im Umfeld solcher Einrichtungen verbietet.
Der für ADF tätige Rechtsanwalt Felix Böllmann (Wien) begrüßte die Freisprüche. In einem demokratischen Rechtsstaat dürfe niemand für private Gedanken und Meinungen bestraft werden. „Unabhängig vom Thema Abtreibung ist die Freiheit der Gedanken unverletzlich. Die deutsche und internationale Rechtsprechung ist hier klar: Belästigung ist illegal, aber Gebet, Hilfsangebote und friedliche Meinungsäußerungen können nicht kriminalisiert werden“, so Böllmann.
Der Jurist kritisierte Bestrebungen, im Umkreis von Abtreibungskliniken sogenannte „Zensurzonen“ einzurichten, in denen jede Form von Protest gegen Abtreibung verboten ist. So berät das britische Parlament derzeit ein Gesetz, das jede Art von „Beeinflussung“ im Umfeld der Einrichtungen verbieten soll.
In Deutschland hat die Ampelkoalition angekündigt, ein Gesetz gegen sogenannte „Gehsteigbelästigung“ auf den Weg zu bringen. Es soll unter anderem das Abhalten von Gebetsmahnwachen in der Nähe von Abtreibungskliniken und -beratungsstellen untersagen. Dazu erklärte Böllmann, solche Zensurzonen seien „eine hochgefährliche und antidemokratische Einrichtung“.
Details: https://www.adfinternational.org/de/news/priester- und-ehrenamtliche-von-gedankenverbrechen-frei/
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