Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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25.06.2009

„Stiller Held“: Lebensrechtler Walter Schrader geehrt

Mitgründer der Organisation KALEB erhält Preis der Stiftung „Ja zum Leben"

München (idea) – Für sein „mutiges Eintreten für ungeborene Kinder“ hat der frühere Geschäftsführer der christlichen Lebensrechtsorganisation KALEB (Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren), Walter Schrader (Berlin), den Preis der Stiftung „Ja zum Leben“ erhalten. Er bekam die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung zusammen mit der österreichischen Initiative „Jugend für das Leben“ am 24. Juni in München. Schrader habe „eine Segensspur durch unsere Gesellschaft gezogen“, erklärte die kirchenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft, Elisabeth Motschmann, in ihrer Laudatio. Sie nannte den 67-jährigen Schrader einen „stillen Helden“, der durch sein unbeirrtes Engagement für das Lebensrecht Ungeborener ein Vorbild für die Jugend sei. Der gelernte Ökonom und Krankenpfleger, gilt als Pionier der christlichen Lebensrechtsbewegung in den neuen Bundesländern. Er hatte bereits zu DDR-Zeiten gegen Abtreibungen protestiert. Schrader gehörte 1990 zu den KALEB-Gründern und leitete die Geschäftsstelle bis 2008. Die Organisation hat heute mehr als 30 Regionalgruppen in fast allen Bundesländern. In sechs Städten wurden Beratungsstellen eingerichtet. Sie stellen keine Bescheinigungen aus, die zu einer straffreien Abtreibung berechtigen. Angeschlossen sind vielerorts Kleiderkammern, wo finanzschwache Mütter Babykleidung und weiteres Material für die Erstausstattung erhalten. Neben der KALEB-Arbeit managte Schrader seit 1994 die Arbeitsgemeinschaft Lebensrecht, die 2001 in Bundesverband Lebensrecht umbenannt wurde. Außerdem hat er zahlreiche Mahnwachen und Demonstrationen für den Schutz ungeborener Kinder organisiert.
Ohne Lebensrechtler gäbe es mehr Abtreibungen
In ihrer Laudatio mahnte Frau Motschmann, nicht nur über die derzeitige Lebensrechtssituation in Deutschland zu klagen, sondern auch das Erreichte zu sehen. So habe der Deutsche Bundestag kürzlich Spätabtreibungen erschwert. Die neu eingeführte Beratungspflicht und die dreitägige Bedenkzeit seien „zumindest ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“. Die Tatsache, dass Abgeordnete aus fast allen Parteien für diese Regelung kämpften, sei ein hoffnungsvolles Zeichen. Laut Motschmann wäre die Zahl der Abtreibungen höher, wenn es die Lebensrechtsbewegung nicht gäbe. Allerdings seien die Abtreibungszahlen nach wie vor hoch. Dem Statistischen Bundesamt zufolge wurden im vergangenen Jahr 114.500 Abtreibungen gemeldet. Experten schätzen, dass die tatsächliche Zahl zwischen 200.000 und 250.000 liegt.
Weihbischof: Kirchen tun zu wenig für Lebensschutz
Der katholische Weihbischof von Salzburg, Prof. Andreas Laun, warf den Kirchen vor, sich zu wenig für den Lebensschutz einzusetzen. Sie seien „unglaublich verstockt“, weil sie alle Argumente gegen Abtreibungen ignorierten und stattdessen eine ergebnisoffene Beratung propagierten. „Wie kann man Respekt haben vor Frauen, die ihre Kinder umbringen?“, fragte der Bischof. Er beklagte ein weit verbreitetes kirchliches Schweigen zu Versuchen, die Stimmen christlicher Lebensschützer zu unterdrücken. Die Ideologie des Todes sei auf dem Vormarsch. Die Vorsitzende der Stiftung „Ja zum Leben“, Johanna Gräfin von Westphalen (Meschede), forderte, unmoralischen Richtlinien des Staates, etwa zur Sexualerziehung in Schulen, stärker zu widersprechen. Die Kirchen sollten Gegenschriften zu den offiziellen Aufklärungsschriften erstellen, um Schüler zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit ihrer Geschlechtlichkeit anzuleiten.

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