Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht

21.11.2008

CDU-Politiker: Mehr gegen Abtreibungen tun

Vorsitzender der Senioren-Union: Kinder sind ein Gewinn


B o n n (idea) – Mehr Mut zum Kind haben CDU-Politiker der jungen und älteren Generation gefordert und gleichzeitig die hohen Abtreibungszahlen bedauert. Von den offiziell gemeldeten 130.000 Schwangerschaftsabbrüchen pro Jahr seien nur drei Prozent aus medizinischen Gründen notwendig, sagte der Vorsitzende der Senioren-Union, Prof. Otto Wulff (Schwerte), am 19. November in Bonn beim Buß- und Bettagsgespräch des Instituts für Gesellschaftswissenschaften der Dominikaner. Es müsse deutlicher werden, welchen Gewinn Kinder für das eigene Leben und für die Gesellschaft bedeuteten. Bei der Veranstaltung unter dem Thema „Gerechtigkeit zwischen den Generationen“ bedauerte der Bundesvorsitzende der Jungen Union, der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Mißfelder (Berlin), dass die Politik keine attraktiven Angebote mache, um die Abtreibungszahlen drastisch zu verringern. Im Blick auf die Generationendebatte räumte der 29-Jährige ein, dass er für seine frühere Forderung, alten Menschen keine neuen Hüftgelenke mehr aus der gesetzlichen Krankenversicherung zu bezahlen, „bitter, bitter bezahlt“ habe. Freilich habe die Aufregung auch dazu geführt, dass in großer Breite über die Gerechtigkeit zwischen den Generationen diskutiert werde.

Generationen-Gerechtigkeit: Es geht nicht nur um Rente

Wulff warf die Frage auf, was geschehen werde, wenn in absehbarer Zeit zwei Drittel Rentner einem Drittel Berufstätigen gegenüberstünden. Ein Interessenausgleich zwischen Jung und Alt sei machbar, wenn man dem christlichen Leitbild von Freiheit und Gerechtigkeit folge, die junge Generation nicht überfordere und die ältere nicht ins Abseits stelle. Mißfelder plädierte dafür, offen zu sagen, wie die Umgestaltung der Gesellschaft aussehen könne. Junge Menschen dürften sich beispielsweise nicht allein auf die gesetzliche Rente verlassen. Man müsse sie für ein „maßvolles Anlageverhalten“ motivieren. Für den Vorsitzenden der Senioren-Union geht es bei der Generationen-Gerechtigkeit nicht nur um die Rente, sondern auch um die Gesundheitsversorgung. Man dürfe auch nicht vergessen, dass die Deutschen über ein Geldvermögen von 6,5 Billionen Euro verfügten; hinzu komme noch das Immobilienvermögen.

Evangelische Kirche gab Bußtag vorschnell auf

Wulff forderte die evangelische Kirche auf, sich mehr um die tatsächlichen Fragen der Menschen zu kümmern. Auch müssten die Christen ihren Glauben offener bezeugen, um dem christlichen Menschenbild größere Bedeutung zu verschaffen. Der Leiter des Instituts für Gesellschaftswissenschaften, Dominikanerpater Prof. Wolfgang Ockenfels (Trier/Bonn), bedauerte, dass die evangelische Kirche 1994 „etwas vorschnell und ohne Not“ den Buß- und Bettag als staatlichen Feiertag zugunsten der Mitfinanzierung der Pflegeversicherung aufgegeben habe. Heute ist der Buß- und Bettag nur noch in Sachsen gesetzlicher Feiertag.

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht


Die Meldungen sind teilweise Pressemitteilungen und Newslettern von Partnerorganisationen entnommen. Das Meldungs-Datum bezeichnet den Tag der Aufnahme auf diese Webseite.