Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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22.03.2008

Neue Sterbehilfe-Methoden bei Dignitas: Plastiksack und Gas

Zuerich / Dortmund (ALfA). Die Sterbehilfepraktiken der Schweizer Organisation Dignitas nehmen immer groebere Formen an. Wie jetzt bekannt wurde, hat Dignitas Medienberichten zufolge seit Mitte Februar vier Menschen in der Schweiz mittels eines Plastiksacks und einem im Handel frei erhaeltlichen Gas beim Suizid unterstuetzt. Damit umgehe die Organisation faktisch die verschaerften Regelungen zur Sterbehilfe, da hier jegliche aerztliche Kontrolle wie bei den zuvor verwendeten verschreibungspflichtigen Medikamenten, wegfalle. Jeder Fall werde von Dignitas dabei auf Video aufgezeichnet und anschliessend an die Staatsanwaltschaft geschickt. Laut dem leitenden Oberstaatsanwalt Andreas Brunner seien die Aufzeichnungen "fast nicht zumutbar". Sie zeigten, wie die Sterbenden "mehrere zehn Minuten" zuckten und offenbar qualvoll starben. Dignitas-Vertreter Ludwig A. Minelli bestritt jedoch, dass es sich dabei um einen qualvollen, langen Tod handelte.

Scharfe Kritik an den Dignitas-Praktiken kam von der Deutschen Hospiz Stiftung. "Die Selbsttoetungshelfer greifen inzwischen zu den absurdesten Mitteln, um in der Oeffentlichkeit Schlagzeilen zu machen. Es ist monstroes, Menschen fuer viel Geld einen Plastiksack ueberstuelpen zu lassen, den man fuer zehn Cent im Supermarkt kaufen kann und sie so ersticken zu lassen", so der Geschaeftsfuehrer der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, in einer Pressemitteilung vom 19. Maerz. Er stellt die Frage, wie weit diese "menschenverachtenden Praktiken" denn noch gesteigert werden sollen, bevor ihnen endlich ein Riegel vorgeschoben wird. Dignitas war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, nachdem Mitarbeiter der Organisation Sterbehilfe auf Parkplaetzen und in Hotels geleistet hatten, da Sterbehilfe in den eigenen Raeumen zuvor untersagt wurde. "Noch schauen wir entsetzt auf die Schweiz. Doch wenn wir in Deutschland nicht bald handeln, wird das gleiche auch bei uns passieren", warnte Brysch. Fuer die Politik sei es bereits "fuenf vor zwoelf". Er forderte daher ein umgehendes Verbot der geschaeftsmaessigen Vermittlung von assistiertem Suizid. Es koenne nicht sein, dass ein seit fast zwei Jahren im Bundesrat vorliegender entsprechender Gesetzentwurf im Rechtsausschuss gestoppt und auf Eis gelegt wird. "Statt voyeuristischer Berichterstattung auf bunten Seiten brauchen wir endlich die politische Diskussion. Und zwar dort, wo sie hingehoert: Im Bundestag", so der Vertreter der Deutschen Hospiz Stiftung.

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