Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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26.02.2008

Ministerpräsident Böhmer erhält Rückendeckung aus der Union

„Christdemokraten für das Leben“: Er hat die Mauer des Schweigens durchbrochen

M ü n s t e r / B e r l i n (idea) – Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) hat für seine umstrittenen Äußerungen zu Babymorden in den neuen Bundesländern Zustimmung von Lebensrechtlern aus der Union erhalten. Die „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) danken Böhmer, „dass er die Mauer des Schweigens durchbrochen hat“. Der Politiker – er war bis 1990 Chefarzt der Gynäkologie in Wittenberg – wisse, wovon er spreche, so die CDL (Münster) in einer Pressemitteilung. Böhmer habe „die Tötung von Kindern in unserem Land mutig zum Thema gemacht“. Der Ministerpräsident hatte gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Focus“ (München) erklärt, dass viele Kindstötungen Folge einer übernommenen DDR-Mentalität seien. Es gebe dort eine leichtfertigere Einstellung zum ungeborenen Leben. Das sei darauf zurückzuführen, dass seit 1972 in der DDR Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche erlaubt waren. „Die Frauen entschieden, ohne sich auch nur einmal erklären zu müssen“, so Böhmer, war. Die Tötung von Neugeborenen sei für manche Frauen offenbar „ein Mittel der Familienplanung“. Zahlreiche Politiker, auch aus seiner eigenen Partei, protestierten gegen die Äußerungen. Hingegen erklärte die CDL, Abtreibung freizustellen und staatlicherseits zu fördern, wie es in der DDR geschehen sei, wirke sich verheerend auf die Bewusstseinsbildung aus. Inzwischen werde bundesweit nahezu jede fünfte Schwangerschaft mit Abtreibung beendet. Im neuen Grundsatzprogramm bekenne sich die CDU dazu, dass menschliches Leben bei der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginne.

Lebensrechtler: Jeden Fall einzeln betrachten

Weitgehende Unterstützung bekommt Böhmer auch vom Geschäftsführer der in den neuen Bundesländern tätigen christlichen Lebensrechtsorganisation KALEB (Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren), Walter Schrader (Berlin). Der ehemalige Krankenpfleger dankt dem Politiker, das Thema Abtreibung ins Gespräch gebracht zu haben. In einem Schreiben an Böhmer bestätigt Schrader, dass das DDR-Gesetz von 1972 so verstanden wurde, dass Abtreibung ein Mittel der Familienplanung sei. Deshalb sei nicht auszuschließen, dass das zunehmende Schwinden des Bewusstseins für den Wert menschlichen Lebens zu den Babymorden beigetragen habe. Die Hauptursache liege aber in zerrütteten Familienverhältnissen. Schrader bittet den Ministerpräsidenten, sich für die Förderung von Ehe und Familie einzusetzen und mitzuhelfen, dass der Abtreibungsparagraph 218 StGB überprüft wird. Der Vorsitzende des Treffens Christlicher Lebensrechtsgruppen und Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart) bezeichnete Pauschalurteile als wenig hilfreich. Jeder Babymord sei einzeln zu betrachten. Grundsätzlich müsse aber dem „Schutz des Lebens von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle bis zum letzten Atemzug“ wieder mehr Bedeutung zugemessen werden.

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