Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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04.02.2008

Intellektuelle fordern Abtreibungsmoratorium

Brief an Vereinte Nationen: In 30 Jahren wurden eine Milliarde Kinder im Mutterleib getötet

N e w Y o r k (idea) – Ein internationales Abtreibungsmoratorium haben 16 – vorwiegend europäische – Intellektuelle in einem Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), Ban Ki-Moon (New York), gefordert. Ein Moratorium (Denkpause) ist eine allgemeine Übereinkunft, eine Sache aufzuschieben oder vorläufig zu unterlassen. Ein solches Moratorium hatte die UN-Generalversammlung zur Todesstrafe beschlossen. Es ist nicht bindend, sondern ein Aufruf, keine Straftäter mehr hinzurichten. Jetzt treten Wissenschaftler, Politiker und Menschenrechtler in dem Schreiben für einen besseren Schutz ungeborener Kinder ein. Sie beklagen, dass vorgeburtliche Untersuchungsmethoden zunehmend dazu benutzt würden, um eine Auslese vorzunehmen, etwa aufgrund des Geschlechts oder einer möglichen Behinderung. Insgesamt seien in den letzten drei Jahrzehnten mehr als eine Milliarde Abtreibungen durchgeführt worden. So seien in Indien in den vergangenen 20 Jahren aufgrund einer „sexistischen Selektion Millionen von Mädchen vor der Geburt beseitigt“ worden. In Nordkorea ziele „die selektive Abtreibung auf die radikale Beseitigung jeglicher Form von Behinderung ab“. Auch im Westen sei die Abtreibung „zu einem Instrument einer neuen Eugenik“ geworden, die die Rechte des Ungeborenen und die Gleichheit der Menschen verletze. Die vorgeburtliche Diagnostik entferne sich von ihrer eigentlichen Aufgabe, dem Kindeswohl zu dienen, und werde „stattdessen in die Nähe des Kriteriums einer Verbesserung der Rasse gelenkt“. Die Unterzeichner fordern deshalb ein „Moratorium aller politischer Maßnahmen, die irgendeine von ungerechter und selektiver Auswahl des Menschen während seiner Entwicklung im Mutterschoß durch die Ausübung einer willkürlich vernichtenden Macht und in Verletzung des Rechts auf Geburt und des Rechts auf Mutterschaft fördern“.
Menschenrechtserklärung ergänzen
Der Artikel 3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte „Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person“ solle ergänzt werden um den Zusatz „von der Zeugung bis zum natürlichen Tod“. Unterschrieben haben den Brief unter anderen der deutsche emeritierte Philosophieprofessor Robert Spaemann, der britische Oberhaus-Abgeordnete Lord David Aton, der Anthropologe René Girard (Mitglied der Französischen Akademie) sowie die Oberin der Missionarinnen von Mutter Teresa von Kalkutta, Schwester Nirmala Joshi. Die Idee zu dem Moratorium stammt von einem ehemaligen Kommunisten, dem Chefredakteur des Intelligenzblattes Il Foglio, Giuliano Ferrara. Er gründet seine Argumentation gegen den Schwangerschaftsabbruch auf die Vernunft und das Recht, die Dinge beim Namen nennen zu dürfen – dass nämlich Abtreibung Tötung eines unschuldigen Menschen ist. Führende Vertreter der römisch-katholischen Kirche in Italien begrüßten den Vorstoß und griffen ihn auf.

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