Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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30.01.2008

BVL: Schöler verschweigt die wahren Gründe

Kaminski: Mehr Ehrlichkeit bei Stammzell-Debatte

In einem gestern veröffentlichten Interview mit der Deutschen Presse-Agentur wird Hans Schöler, Direktor des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin, mit den Worten zitiert: „Die vor dem 1. Januar 2002 gewonnenen Stammzellen sind einfach nicht gut genug, um an ihnen die anstehenden biologischen und medizinischen Fragen zu beantworten.“ Dazu erklärt die Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht (BVL), Dr. med. Claudia Kaminski:

„Herr Schöler verschweigt die wahren Gründe, die einige Forscher bewegen, die Verschiebung oder gar Abschaffung des geltenden Stichtag zu fordern. Es geht nicht darum, dass die vor dem 1. Januar 2002 hergestellten Stammzellenlinien für die Forschung wertlos wären, sie sind manchen nur zu kostspielig.

Als Kronzeuge für diese Behauptung dient dem Bundesverband Lebensrecht niemand anderes als Schöler selbst. Am 20. März 2007 hatte Schöler in einem Interview mit dem Deutschlandfunk erklärt: ‚Viele dieser Linien unterliegen einem sehr engen Patentschutz und das macht es schwierig, mit diesen Linien zu arbeiten, insbesondere wenn es in Therapie orientierte Forschung geht.’

Dass die vor dem geltenden Stichtag etablierten Stammzellen für die Forschung – anders als jetzt behauptet – durchaus brauchbar sind, räumte im vergangenen Jahr auch Schölers Kollege, der Bonner Stammzellforscher Oliver Brüstle ein. Gegenüber der Wirtschaftwoche (19/2007) erklärte Brüstle: ‚Natürlich lassen sich an diesen Zellen noch neue Methoden entwickeln und erproben.’

Fakt ist: Auch in Ländern, die keine Stichtagsregelung kennen und daher prinzipiell Zugriff auf auch neuere Stammzelllinien besitzen, arbeiten Forscher nach wie vor mit den vor dem 1. Januar 2002 hergestellten Stammzelllinien; vermutlich weil sie inzwischen zu den meist erforschten und an bestem charakterisierten Zellen zählen“, so Kaminski weiter.

Die BVL-Vorsitzende forderte „mehr Ehrlichkeit“ in der Stammzell-Debatte. Dazu gehöre auch „klar zu sagen, dass die embryonale Stammzellforschung, für die menschliche Embryonen getötet werden müssen, mit zusätzlichen bislang ungelösten Probleme behaftet ist, wie der hohen Abstoßungsgefahr und des enormen Krebsrisikos des aus embryonalen Stammzellen gezüchteten Gewebes“, so Kaminski weiter.

Die Zitate von Schöler, Brüstle und weiteren Forschern können auf der vom BVL initiierten Webseite www.deinestammzellenheilen.de nachgelesen werden.

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