Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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11.01.2008

BVL warnt vor unkritischer Übernahme von ACT-„Erfolgs"meldung

Kaminski: „Stein der Weisen ist hier sicher nicht gefunden worden“

Der Bundesverband Lebensrecht (BVL) warnt davor, die Behauptung einer amerikanischen Forschergruppe unter der Leitung von Robert Lanza von der amerikanischen Biotechfirma Advanced Cell Technology sei es gelungen, embryonale Stammzellen aus menschlichen Embryonen zu gewinnen, ohne diese dabei zu zerstören, für bare Münze zu nehmen.

„Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, die gegen diese Form der Darstellung sprechen“, erklärte die Vorsitzende des BVL, Dr. med. Claudia Kaminski, heute in Köln.
Laut der in Der Fachzeitschrift „Stem Cell“ gestern veröffentlichten Arbeit, haben die Forscher menschlichen Embryonen in einem Stadium Zellen entnommen, in dem jede dieser Zellen möglicherweise noch Totipotenz besitze. „Aus totipotenten Zellen können sich jedoch ganze Embryonen entwickeln. Dies geschieht zum Beispiel bei der eineiigen Zwillingsbildung. Deshalb stellt das Embryonenschutzgesetz auch totipotente Zellen dem Embryo gleich“, so Kaminski weiter. Wann die einzelnen Zellen des Embryos ihre Totipotenz verlieren, ist bislang nicht hinreichend geklärt. Zwar gehe die Mehrheit der Forscher derzeit davon aus, dass die Totipotenz mit dem Ende des 8-Zell-Stadiums verloren gehe, andere sähen den Verlust der Totipotenz aber erst mit dem 16-Zell-Stadium gegeben. Die von den us-amerikanischen Forschern den Embryonen per Biopsie entnommen Zellen, seien diesen laut der Publikation im 8- bis 10-Zellstadium entnommen worden.

„Da die Embryonen nach Entnahme der möglicherweise totipotenten Zellen eingefroren wurden, sei auch nicht stringent nachgewiesen worden, dass die Embryonen die Biopsie sicher überlebt haben. In rund 15 Prozent der Fälle sei dieses Ziel, wie die Forscher selbst einräumen, nachweislich nicht erreicht worden. Ob die übrigen 85 Prozent die Prozedur tatsächlich unbeschadet überstanden haben, kann im Grunde erst nach einer erfolgreichen Einnistung in die Gebärmutter und anschließender Geburt geklärt werden“, so die Ärztin weiter.

„Es ist absurd, diese Methode als ethische Alternative zu verkaufen“, erklärte Kaminski. „Da zur Produktion einer einzigen Stammzelllinie im Durchschnitt heute noch 10 bis 12 Embryonen verbraucht werden, wäre bei einer Fehlerrate von 15 Prozent selbst dann ein enormer Embryonenverbrauch zu verzeichnen, wenn die im Labor zu Blastozysten weiterentwickelten Zellen, zum Zeitpunkt ihrer Abtrennung vom Embryo keinerlei Totipotenz mehr besäßen.“ Kaminski: „Unabhängig davon wie man die Frage der Totipotenz beurteilt, ganz sicher ist: Der Stein der Weisen ist auch hier nicht gefunden worden.“

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