Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht

11.12.2007

EKD-Theologe Wilfried Härle gegen Verlegung des Stichtags

Im Rahmen der Initiative www.deine-stammzellen-heilen.de erklärt Prof. Dr. Wilfried Härle, Lehrstuhl für Systematische Theologie/Ethik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Vorsitzender der Kammer für Öffentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Mitglied der Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ des Deutschen Bundestags in der 15. Wahlperiode:

Der beschlossene Kompromiss kann freilich nur wegen der mit ihm essentiell verbundenen, Stichtagsregelung als akzeptabel bezeichnet werden. Diese besagt, dass nur solche menschlichen embryonalen Stammzellen für die Forschung zugelassen werden, die bereits vor dem 1. Januar 2002, also vor dem einschlägigen Beschluss des Deutschen Bundestages „gewonnen“ worden waren. Die Forschungsmöglichkeit in Deutschland kann deshalb kein Motiv für die Tötung von Embryonen sein. Ohne eine Stichtagsregelung bzw. durch deren nachträgliche Verschiebung wäre der erzielte Kompromiss ethisch wertlos, weil die von da ab erwartbare Verschiebung ein solches Tötungsmotiv würde bzw. werden könnte.
Eine neue Festlegung (nicht Verschiebung!) eines solchen Stichtags wäre nur dann diskutabel, wenn sie Bestandteil einer gemeinsamen europäischen Position im Sinne der Vermeidung der Tötung von menschlichen Embryonen zu Forschungszwecken wäre. Aber diese Möglichkeit, die einen großen Fortschritt darstellen würde, besteht offenbar nicht (mehr). Ebenso wichtig wie die Ablehnung der Tötung menschlicher Embryonen zu Forschungszwecken ist es jedoch, für die tatsächlich bestehenden Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Therapien, die ohne Vernichtung von Embryonen möglich sind, mit Nachdruck einzutreten und sie konsequent zu fördern. Dem Nein zur embryonalen Stammzellforschung, ebenso wie zum reproduktiven und zum „therapeutischen“ Klonen, ist deswegen das Ja zur adulten Stammzellforschung ebenso entschlossen zur Seite zu stellen, wie die Bejahung jeder anderen Form medizinischer Forschung im Dienste menschlicher Gesundheit und Fürsorge, die ohne Beeinträchtigung der Menschenwürde möglich ist und darum eine ethisch begründete Aufgabe darstellt.


Das Statement von Prof. Dr. Wilfried Härle steht ebenso wie ein druckfähiges Foto unter www.deine-stammzellen-heilen.de zum Download bereit.

Auf www.deine-stammzellen-heilen.de werben Prominente aus Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und Medien für den Erhalt der geltenden Stichtagsregelung und eine Ausweitung der Forschung mit adulten Stammzellen.

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht


Die Meldungen sind teilweise Pressemitteilungen und Newslettern von Partnerorganisationen entnommen. Das Meldungs-Datum bezeichnet den Tag der Aufnahme auf diese Webseite.