Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht

05.04.2007

Debatte um Berliner Abtreibungszahlen:

Senatskanzlei nennt Konfliktgruende und weitere Zahlen

Berlin (ALfA). Im letzten ALfA-Newsletter vom 16.03.2007 berichteten wir ueber die hohen Abtreibungszahlen in Berlin und die Diskussion in den Medien. Dabei wurde auch nach den Ursachen fuer die bundesweit hoechste Zahl an vorgeburtlichen Kindstoetungen in Deutschland gefragt. Am 29. Maerz veroeffentlichte nun die Senatskanzlei Berlin in einer Pressemitteilung einige statistische Hintergrundinformationen zu "Geburtenentwicklung, Schwangerschaftsabbrueche und Schwangerschaftskonfliktberatung - Altersstruktur, Konfliktgruende, Laendervergleich", die naehere Informationen zu dieser Frage bringen sollen.

Demnach werden in Berlin jaehrlich durchschnittlich 29.000 Kinder lebend geboren. 10.000 Berliner Frauen liessen im letzten Jahr dagegen eine Abtreibung durchfuehren. Zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruchs hatten 44 Prozent der Frauen noch keine Kinder, 27,5 Prozent hatten bereits ein Kind, 20,7 Prozent hatten zwei und 8,4 Prozent der Betroffenen drei und mehr Kinder.

Die Auswertung der gesetzlich vorgeschriebenen Schwangerschaftskonfliktberatungen habe laut Senatskanzlei gezeigt, dass fuer jede zweite Beratene ihre wirtschaftliche Situation ein Hindernis fuer das Austragen der Schwangerschaft darstellte. Ansonsten seien je nach Familienstand, Kinderzahl, Alter und Staatsangehoerigkeit deutliche Unterschiede in der Konfliktlage zu beobachten gewesen. Der Schwangerschaftskonflikt junger Frauen sei entscheidend von der Frage nach Ausbildung und Arbeitsplatz gepraegt gewesen, wobei deutsche Frauen in noch weitaus staerkerem Mass als auslaendische hier fuer sich mit Kind keine Perspektiven gesehen haetten. Nur bei unter 18-jaehrigen auslaendischen Frauen habe die Auseinandersetzung in Familie und Partnerschaft noch haeufiger zum Schwangerschaftskonflikt gefuehrt als berufliche Aspekte. Mit zunehmendem Alter der Frauen sei die Zahl derjenigen, die sich aufgrund ihres Gesundheitszustands nicht in der Lage sahen, die Schwangerschaft auszutragen gewachsen, hiess es in der Mitteilung.

Wegen sozialer Beduerftigkeit sei fuer mehr als 90 Prozent der von Berlinerinnen durchgefuehrten Schwangerschaftsabbrueche eine Kostenuebernahme erfolgt. Dabei habe sich der Kostenaufwand im Jahr 2005 auf 3,466 Mio. EUR oder durchschnittlich 357 EUR je Fall belaufen.

Eine Schluesselrolle fuer Massnahmen zu Sexualaufklaerung und Familienplanung nehmen der Senatskanzlei zufolge in Berlin die 25 Beratungsstellen ein. Dabei seien 10 in staatlicher Traegerschaft, wie Sozialmedizinischer Dienst fuer Eheberatung, Familienplanung und Schwangerschaft - SMD und 15 in freigemeinnuetziger Traegerschaft, u.a. pro familia. Hinzu kaemen ca. 190 AErztinnen und Aerzte, die in der Schwangerschaftskonfliktberatung taetig seien. Zu den Aufgaben der Beratungseinrichtungen gehoere neben individueller Beratung auch die sexualpaedagogische Gruppenarbeit, mit der Jugendliche in Schulen, Freizeit- und Behinderteneinrichtungen erreicht wuerden. In den vergangenen Jahren fuehrten kommunale wie freigemeinnuetzige Beratungsstellen jaehrlich etwa 700 sexualpaedagogische Veranstaltungen durch, die von mehr als 9.000 Jugendlichen besucht wurden. Im Hinblick auf fruehzeitige und altersgerechte Aufklaerung und sexualpaedagogische Angebote benoetigten Jugendliche aus niedrigen Bildungsschichten besondere Aufmerksamkeit, hiess es abschliessend aus der Bundeshauptstadt.

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht


Die Meldungen sind teilweise Pressemitteilungen und Newslettern von Partnerorganisationen entnommen. Das Meldungs-Datum bezeichnet den Tag der Aufnahme auf diese Webseite.