Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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10.12.2004

Jedes vierte gezeugte Kind wird getötet

Statistikamt legt Quartalszahlen vor

Wiesbaden (ALfA). Die Zahl der vorgeburtlichen Kindstötungen in Deutschland ist im dritten Quartal 2004 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden in einer Pressemitteilung (7. Dezember) erklärte, wurden im dritten Quartal 2004 knapp 31.700 Abtreibungen gemeldet und damit fast 300 oder 0,9 Prozent mehr als im dritten Quartal 2003 (31.400). Laut Statistischem Bundesamt war rund die Hälfte (51 Prozent) der Frauen zum Zeitpunkt der Abtreibung ledig, 44 Prozent waren verheiratet. Knapp drei Viertel (70 Prozent) der Frauen, die vorgeburtliche Kindstötungen durchführen ließen, waren zwischen 18 und 35 Jahre alt, rund 6 Prozent waren minderjährig. Etwa 7 Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. 40 Prozent der Schwangeren hatten vor der Abtreibung noch keine Lebendgeburt.

Wie die Wiesbadener Behörde weiter mitteilte, wurden 97 Prozent der gemeldeten Abtreibungen nach der Beratungsregelung und 3 Prozent aufgrund einer medizinischen oder kriminologischen Indikation vorgenommen. 80 Prozent der vorgeburtlichen Kindstötungen wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt. Der Anteil der Abtreibungen mit dem Mittel Mifegyne stieg von 6 Prozent im dritten Quartal 2003 auf 7 Prozent oder 2.300 vorgeburtliche Kindstötungen im dritten Quartal 2004, so das Statistische Bundesamt. Die Abtreibungen wurden zu 97 Prozent ambulant vorgenommen, davon ein Fünftel ambulant in Krankenhäusern und der Rest in gynäkologischen Praxen. Rund 5 Prozent der Frauen ließen laut dem Statistischen Bundesamt die Abtreibung in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.

Unterdessen hat die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), Claudia Kaminski, betont, dass die kurze Spanne sinkender absoluter Abtreibungszahlen vorbei zu sein scheint. Darüber hinaus erinnerte sie in einer Mitteilung an die Presse (7. Dezember) daran, dass die vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Zahlen in Bezug auf die Abtreibungshäufigkeit wenig aussagekräftig sind. "Wer nur die absoluten Abtreibungszahlen in den Blick nimmt, greift zu kurz." Um das tatsächliche Ausmaß der vorgeburtlichen Kindstötung zu erfassen, müssten weitere Parameter berücksichtigt werden. So sei etwa laut dem Statistischen Bundesamt die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter (15 - 45 Jahren) zwischen 1996 und 2003 von 17,1 Millionen auf 16,8 Millionen um 0,4 Millionen zurückgegangen, so Kaminski. Im gleichen Zeitraum seien auch die Geburten von rund 796.000 (1996) um rund 90.000 auf rund 706.000 (2003) zurückgegangen. "Setzt man diese Zahlen in Beziehungen zu den absoluten Abtreibungszahlen, dann wird in Deutschland bereits jedes 7. gezeugte Kind abgetrieben. Geht man wie die ALfA dann noch davon aus, dass seriösen Schätzungen zufolge die dem Statistischen Bundesamt gemeldeten Abtreibungen nur rund die Hälfte der tatsächlich durchgeführten vorgeburtlichen Kindstötungen ausmachen, dann wird in Deutschland heute bereits jedes vierte gezeugte Kind abgetrieben", erklärte die ALfA-Bundesvorsitzende.

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