Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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17.09.2010

ALfA: 1000 Abtreibungen pro Werktag ist eine belastbare Schätzung

Kaminski nimmt Mißfelder und Wulff gegen Vorwurf in Schutz, mit falschen Zahlen zu operieren

Köln (PM). Die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), Dr. med. Claudia Kaminski hat die Bundesvorsitzenden der Jungen Union und der Senioren-Union Philipp Mißfelder und Prof. Dr. Otto Wulff gegen den von der SPD-Politikerin Manuela Schwesig erhobenen Vorwurf in Schutz genommen, mit falschen Abtreibungszahlen zu operieren. Kaminski: "Dass an jedem Werktag in Deutschland rund 1000 Abtreibungen vorgenommen werden, sei zwar eine Schätzung. Leider aber eine, die durchaus realistisch ist und auf belastbaren Hochrechnungen basiert. Es ist nicht die Schuld von Mißfelder und Wulff, dass die Politik in Deutschland mehrheitlich kein ernsthaftes Interesse an exakten Abtreibungszahlen hat."

Kaminski erinnerte daran, dass die Union bei den unlängst beschlossenen Verbesserungen zur Verhinderung von Spätabtreibung auch deren verbesserte statistische Erfassung gefordert habe. "Das ist jedoch nicht zuletzt am Widerstand der SPD gescheitert", so die Ärztin weiter. "Aus Gesprächen mit Hebammen wissen wir, dass die Dunkelziffer allein auf diesem Feld mindestens drei Mal so hoch ist, wie gemeldet." Die vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden gemeldeten Abtreibungszahlen, gäben "allenfalls einen Ausschnitt des tatsächlichen Abtreibungsgeschehens in Deutschland wieder". So erfasse die Wiesbadener Statistik zum Beispiel weder "die von Bundesbürgerinnen im Ausland vorgenommen Abtreibungen, noch solche die von Ärzten unter falschen Ziffern abgerechnet würden. So genannte Mehrlingsreduktionen, Abtreibungen nach erfolgreicher künstlicher Befruchtung, werden von der Statistik überhaupt nicht erfasst", erklärte Kaminski.

Die ALfA-Bundesvorsitzende verwies darauf, dass das Statistische Bundesamt von 1996 bis zum Jahr 2000 in seinen eigenen Mitteilungen selbst jedes Mal davor warnte, die von ihm veröffentlichten Zahlen als zuverlässig zu betrachten. Häufig lägen bei den Landesärztekammern, so die jahrelang mitgelieferte Formulierung: "keine oder nur unzureichende Erkenntnisse vor. Eine Vorbefragung von ambulant niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen ausgewählter Bundesländer zur Klärung des Kreises der Auskunftspflichtigen durch das Statistische Bundesamt führte ebenfalls nicht zur sicheren Abgrenzung, da die Wahrhaftigkeit der Antwort nicht überprüfbar ist. Auch Antwortverweigerungen waren zu verzeichnen. So ist nicht auszuschließen, dass ambulante Einrichtungen, in denen Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden, weder den Landesärztekammern noch dem Statistischen Bundesamt bekannt sind. Außerdem sind in den Zahlen der Schwangerschaftsabbruchstatistik die unter einer anderen Diagnose abgerechneten und die im Ausland vorgenommenen Schwangerschaftsabbrüche nicht enthalten."

Kaminski: "Zwar fehlt diese Warnung seit dem Jahr 2001. Die Rechtsgrundlagen der Abtreibungsstatistik sind aber dieselben wie damals. Der Vorwurf mit falschen Zahlen zu operieren, fällt daher auf diejenigen zurück, die aus Unwissen oder aus ideologischen Gründen die Wiesbadener Zahlen für bare Münze nehmen. Träfen diesen zu, dann wäre die Abtreibung zudem die einzige rechtswidrige Tat in Deutschland, bei der es keine Dunkelziffer gäbe."


Die Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA) tritt für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes Menschen ein - ob geboren oder ungeboren, behindert oder nicht, krank oder gesund, alt oder jung. Die ALfA hat mehr als 10.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL). Die ALfA finanziert sich ausschließlich über die Beiträge ihrer Mitglieder sowie Spenden.
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