Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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01.11.2007

Lebenshilfe fordert kritischen Umgang mit der Reproduktionsmedizin

Berlin (ALfA) Anlaesslich einer am 1. und 2. November in Berlin stattfindenden Internationalen Bioethik-Tagung der Deutschen Gesellschaft fuer Reproduktionsmedizin DGRM in Kooperation mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG, RBM Online und der Deutschen Gesellschaft fuer Gynaekologie und Geburtshilfe e.V. hat die Bundesvereinigung Lebenshilfe eine kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der modernen Reproduktionsmedizin gefordert. Robert Antretter, Vorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe, und Vorstandsmitglied Prof. Dr. med. Jeanne Nicklas-Faust wiesen in eine Presseerklaerung vom 31. Oktober darauf hin, dass die DGRM laut ihrer Eigenwerbung "die Fortschritte auf dem Gebiete der Stammzellforschung, das Klonen, die Eugenik, die Schaffung eines neuen Fortpflanzungsmedizingesetzes sowie die Rolle der Religion in der Gesetzgebung saekularer Staaten" bei der Tagung in den Mittelpunkt stellen wolle.

Die Veranstalter, so Nicklas-Faust, werben dabei unter anderem mit dem Begruender der Tagungsreihe, Robert G. Edwards, als "dem Vater des ersten Retortenbabys", der auch als Referent fuer diese Tagung vorgesehen ist. Er wurde im Jahre 1999 in der Sunday Times mit der Aussage zitiert, es werde bald "eine Suende von Eltern" sein, ein Kind zu haben, das die schwere Last einer genetischen Krankheit trage und dass wir in eine Welt gelangen, in der "wir ueber die Qualitaet unserer Kinder nachdenken muessen". Die damit deutlich werdenden Fragen nach dem Stellenwert menschlichen Lebens nimmt die Bundesvereinigung Lebenshilfe zum Anlass, auf die Kehrseite gerade der Reproduktionsmedizin hinzuweisen. Es muesse deutlich werden, dass die Reproduktionsmedizin neben Positivem auch Gefahren berge. Das komme in der erwaehnten Aussage von Edwards zum Ausdruck. Gefahren wuerden zudem auch die auf der Reproduktionsmedizin aufbauenden Verfahren bergen, wie die Praeimplantationsdiagnostik.

Fuer besonders problematisch haelt die Lebenshilfe die mit der Tagung stark gemachte Kooperation von Stammzellforschung und Reproduktionsmedizin. Die aktuelle deutsche Debatte um die Stammzellforschung in Deutschland zeige, wie sensibel mit diesen Fragen umgegangen werden muss, so Nicklas-Faust abschliessend.

Wie es in einer Pressemitteilung der Tagungsveranstalter vom 29. Oktober 2007 heisst, unterstuetzt die Deutsche Gesellschaft fuer Reproduktionsmedizin den gemeinsam von Ulrike Flach (FDP), Thomas Oppermann (SPD) und Katherina Reiche (CDU) vorgesehen Antrag, der die Stichtagsregelung ersatzlos gestrichen sehen moechte. Wie der Praesident der DGRM, Prof. Dr. Hans-Rudolf Tinneberg sagte, wuerde "eine blosse Verlegung des Stichtags die notwendige Entscheidung lediglich vertagen. Damit die Regenerative Medizin in Deutschland nicht den Anschluss an die internationale Entwicklung verliert, sei es unerlaesslich, dass nicht nur die adulte, sondern auch die embryonale Stammzellforschung in sicherem Rahmen gefoerdert werde."

Fuer Verwirrung sorgte die Ankuendigung von Bundespraesident Horst Koehler im Tagungsprogramm. Sein Name stand bis 2. November mittags in dem online abrufbaren Programm. Laut Agenturmeldungen sorgte die Nennung des Bundespraesidenten beim Bundespraesidialamt fuer erhebliche Veraergerung. Dies suggeriere eine Unterstuetzung des Kongresses, eine Teilnahme habe man jedoch nie in Aussicht gestellt. Statt dem Bundespraesidenten hielt schliesslich Ulrike Flach, forschungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, die Grussrede. Anwesend waren nach Aussage eines Besuchers 45 bis 50 Teilnehmer, davon die Haelfte Referenten.


Weitere Informationen

3rd International Conference On Science And Ethics of Human Reproduction And Stell Cells
1.- 2. November 2007, Academy of Science, Berlin
http://www.wicara.de/wp1/index.php?id=374

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